4.13 Apollo 17

Am 06. Dezember 1972 um 23.33 Uhr amerikanischer Ostszeit startete zum letzten mal eine Saturn V Rakete in Richtung Mond. Es war der erste Nachtstart. An Bord des Raumschiffs befanden sich der Kommandant Eugene A. Cernan, der Pilot des Mutterschiffs "Challenger" Ronald E. Evans und der Pilot der Mondfähre "America" Harrison H. Schmitt. Mit Schmitt sollte zum ersten Mal ein Wissenschaftler - genauer gesagt ein Geologe - den Mond betreten.

Am 11. Dezember landete die Mondfähre in der Nähe des Littrow Krater im Gebiet der Taurus-Berge. Als beide Astronauten einige Zeit später den Mond betraten, begannen sie die fünfte und letzte ALSEP-Station aufzubauen, ein Bündel von Messgeräten, die von einem Atomgenerator mit Strom versorgt wurden. Die Exkursion dauerte am ersten Tag 7 Stunden und 12 Minuten.

Bei den nächsten beiden Aussenbordmanövern besuchten die Astronauten mit ihrem Mondauto diverse Krater, u. a. auch den Krater Shorty, bei dem sie Spuren vulkanischen Ursprungs entdeckten. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Missionen funktionierte diesmal die Vorder- und Hinterlenkung des Fahrzeugs. Dafür brach ihnen während der Fahrt aber ein Stück des Kotflügels ab, den sie dann mit einer zusammengefalteten Mondkarte reparierten.

Am 14. Dezember hob das obere Teil der Mondfähre wieder von der Abschlussplattform ab. Mit ca. 75 Stunden hielten sich Cernan und Schmitt am längsten auf dem Mond auf.

Das längste Aussenbordmanöver aller Apollo Missionen lag bei 7 Stunden und 37 Minuten. Die Gesamtzeit aller drei Aussenbordmanöver betrug ca. 22 Stunden. Das Mondgestein, das sie mit zur Erde nahmen, hatte das bis dahin höchste Gewicht von 110,4 kg. Die Gesamtdauer der Mission lag bei 301 Stunden 51 Minuten und 59 Sekunden. Auf dem Rückflug zur Erde verliess Evans das Raumschiff, um die Film- und Datenkassetten, die sich in einer Bucht des Versorgungsmoduls befanden, zu bergen. Damit war er neben Worden und Mattingly einer der wenigen Männer, die tief im Weltraum eine solche Aussenbordtätigkeit unternahmen.

Mit Apollo 17 endete am 19. Dezember das Mondlandeprogramm. Ursprünglich sollten noch weitere Missionen unternommen werden, aber aus politischen und finanziellen Gründen wurde das gesamte Programm gekürzt. Die noch zur Verfügung stehenden Apollo-Raumschiffe wurden nun für den erdnahen Bereich genutzt. So startete am 14. Mai 1973 eine Saturn V Rakete mit der Raumstation Skylab als Nutzlast. Darauf folgten drei bemannte Starts mit der Saturn 1 B zu dieser Raumstation. Schliesslich fand am 15. Juli 1975 das Apollo-Sojus Testprogramm statt, bei dem sich die Amerikaner und Russen zu einem Dockingmanöver im Weltraum trafen.