4.10 Apollo 14

Es war der 31. Januar 1971, als um 4.03 Uhr amerikanischer Ostzeit die Saturn V Rakete abhob und Apollo 14 in den Weltraum brachte. Nach dem Blitzeinschlag bei Apollo 12 und insbesondere nach dem Unglück von Apollo 13 war man vorsichtiger geworden und verschob den Start um 40 Minuten wegen einer aufkommenden Schlechtwetterfront. An Bord des Raumschiffs " Kitty Hawk" waren diesmal die Astronauten Alan B. Shepard, Stuart A. Roosa und Edga D. Mitchell, die bis dahin älteste Crew einer Apollo Mission.

Nach dem Einschuss in die Mondumlaufbahn sollte das folgende, mittlerweile zur Routine gewordene Manöver beginnen: Die Verbindung von Mutterschiff und Mondfähre, diesmal durchgeführt von Astronaut Edgar D. Mitchell. Dabei ergab sich allerdings das Problem, dass der Verriegelungsmechanismus des Dockingsystems nicht zuschnappte, was normalerweise deutlich zu hören gewesen wäre. Man vermutete, dass irgendein Fremdkörper den Mechanismus blockierte. Nach mehreren Versuchen von Mitschell gelang es seinem Kollegen Stuard Roosa schliesslich beide Raumfahrzeuge zu verbinden, so dass die Mission fortgesetzt werden konnte.

Vier Tage nach dem Start umkreiste Apollo 14 den Mond. Als das Raumschiff zum ersten Mal hinter dem Mond verschwand, stürzte die dritte Stufe der Saturn V Rakete auf die Mondoberfläche. Sie löste dabei eine Stosswelle aus, die der von Apollo 12 hinterlassene Seismograf registrierte. Nachdem die Mondfähre von dem Mutterschiff abgetrennt war, ereignete sich plötzlich ein weiteres Problem. In dem Computerprogramm, dessen Aufgabe es war in einer Gefahrensituation den automatischen Abbruch der Abstiegsphase einzuleiten, hatte sich ein Signal eingeschlichen, das diesen Abbruch jeder Zeit hätte auslösen können. Um diese Gefahr zu beseitigen, löschte man dieses Programm. Sollte nun ein Notfall eintreten, müsste der Abbruch manuell erfolgen. Nach der Beseitigung dieses Problems stand der Landung nichts mehr im Wege. Am Freitag, dem 5. Februar 1971 setzte die Mondfähre "Antares" in dem "Fra Mauro Gebiet" in der Nähe des Cone Kraters auf. Ca. fünfeinhalb Stunden später verliess Astronaut Shepard als fünfter Mensch die Mondfähre. Die Farbkamera übermittelte diesmal Bilder in sehr guter Qualität über das gesamte Arbeitsprogramm.

Am zweiten Tag wanderten Shepard und Mitchell zum Cone Krater, dessen Rand sie besteigen sollten. Dabei zogen sie zum ersten mal einen Handtransporter mit sich, der diverse Messgeräte enthielt. Der Aufstieg war sehr mühsam. Nach zwei Stunden konnten sie den Kraterrand immer noch nicht sehen. In Housten zeigten die Messgeräte an, dass sie am Ende ihrer Kräfte waren. Schliesslich ent- schieden sich die beiden Astronauten zur Umkehr, um auf dem Rückweg Gesteinsproben zu sammeln.
Gegen Ende des Ausflugs entpuppte sich Shepard als "Mondgolfspieler". Er kramte einen Golfball aus seiner Tasche und schlug diesen mit dem Ende einer Schaufel in die Gegend, in der Hoffnung, irgendeinen Krater zu treffen. Nach den zwei Aussenmanövern von insgesamt 9 Stunden und 22 Minuten und einem Gesamtaufenthalt von 33 Stunden, hob die oberste Stufe der Mondfähre von der Plattform ab und dockte wieder an das Mutterschiff "Kitty Hawk" an, was diesmal ohne Schwierigkeiten klappte. Nachdem beide Astronauten wieder in die Kommandokapsel überwechselten, erfolgte der Einschuss in die Erdrückkehrbahn. Am 9. Februar wasserte Apollo 14 im Pazifischen Ozean, einen Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Die Gesamtdauer des Fluges betrug 216 Stunden, 1 Minute und 58 Sekunden.